Das Jahr 1283

Man schreibt das Jahr anno domini 1283: Das Bauerndorf Rhan (ehemals auch „Reuen”, „Rein”, „Rhein”, „Rhän”) ist „Edelsitz des 'Heinrich der Preu' aus dem Geschlecht der Geiganter von Trausnitz”.

Das Brauhaus, der Hof und die Taferne werden in alten Urkunden und Kirchenbüchern der Pfarrei Döfering genannt; damit zählt der Rhanerbräu zu den 10 ersten urkundlich erwähnten Brauereien des Erdkreises (von denen heute immerhin noch 5 existieren). In jener Zeit, als die Braustätte in Rhan erstmals urkundlich erwähnt wurde, war Bierbrauen noch körperliche Schwerstarbeit. Es gab noch keine Rohrleitungen, sodass selbst Wasser ebenso getragen werden musste, wie die Würze und das fertige Bier. Geheizt wurde mit Holz und beleuchtet mit Kienspan.

Gewisse Parallelen der heutigen mit der damaligen Welt drängen sich bei einem Vergleich auf:

  • Es war die Zeit des sagenhaften Auftretens des Rattenfängers von Hameln.
  • Europa wurde zu dieser Zeit von einer Tanzwut-Epidemie, dem sogenannten Veitstanz, heimgesucht.
  • Kriegerische Auseinandersetzungen gab es allen Ecken und Enden.
  • Größtes Weltreich war China.
  • Auch damals gab es schon Supergagen, wie heute in den Top-Etagen von Großkonzernen: Thaddeus Florentinus, ein Arzt aus Bologna, behandelte Papst Honorius IV. und erhielt ein Tageshonorar von 100 Goldstücken.

Bier hatte in der damaligen Zeit noch keineswegs die heutige Bedeutung. Eine Dominanz erlangte es erst etwa zweihundert Jahre nach der Gründung des Rhanerbräu, als Bier mehr und mehr den Weinbau in Bayern verdrängte.

Kein Wunder also, dass sich aus dieser weit zurückliegenden Zeit nur sehr wenige Brauereien in das 21. Jahrhundert herrüberretten konnten; der Rhanerbräu ist eine der ganz wenigen davon.